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Der beste Beruf der Welt besteht darin, nicht auf dem Hof zu arbeiten, aber dennoch als Landwirt zu arbeiten


Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Ausbildungszahlen
Rund 4.000 junge Menschen haben sich auch in diesem Ausbildungsjahr 2021/2022 für den Schritt in die Landdwirtschaft entschieden.

© IMAGO / Countrypixel Rund 4.000 junge Menschen haben sich auch in diesem Ausbildungsjahr 2021/2022 für den Schritt in die Landdwirtschaft entschieden.

Anneke Struck, agrarheute am Mittwoch, 08.03.2023 - 05:00

Hohe Arbeitsbelastung, zunehmend weniger Anerkennung und vage Zukunftsaussichten – und trotzdem beginnen rund 4.000 junge Menschen ihre Ausbildung zum Landwirt. Wir haben nachgefragt, warum dieser Beruf nach wie vor, so attraktiv ist.

Eine Zeit in der Landwirtschaft und ihre Zukunftsaussichten nicht immer klar sind, zeigen die Ausbildungszahlen, dass die Jugend an die Zukunft von Betrieb und Branche glaube und in sie investiert. Die neuesten Ausbildungszahlen zeigen dies. So schlossen im Ausbildungsjahr 2021/2022 4.167 Frauen und 9.794 Männer Ausbildungsverträge in den Grünen Berufen ab.

Zuwachs hat vor allem der Berufszweige Fachkraft Agrarservice, Pferdewirt/in und Forstwirt/ins erfahren. Der Beruf des Landwirts konnte das Vorjahresniveau mit insgesamt 3.998 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen erreichen.

Das Interesse am Bereich Tier sinkt

Etwas anders stellt sich die Ausbildungssituation im Bereich Tier, insbesondere bei den Fachrichtungen Schweine- und Rinderhaltung auf. In der Schweinehaltung wurden nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes gegenüber dem Vorjahr weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen: insgesamt 16 Verträge in der Fachrichtung Schweinehaltung, davon 15 in den neuen Bundesländern. In der Rinderhaltung ist der Trend neuer Ausbildungsverträge in den alten Bundesländern mit drei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen leicht rückläufig, während in den neuen Bundesländern die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in der Rinderhaltung mit 202 neuen Ausbildungsverträgen weiterhin hoch ist.

Nicht vom Hof und doch will er Landwirt werden

© Maximilian Bothe Maximilian Bothe ist 17 Jahre alt und neuer Auszubildender auf einem Sauenbetrieb. Er selbst kommt nicht von einem landwirtschaftlichen Betrieb.

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Einer dieser neuen Auszubildenden ist Maximilian Bothe aus Bielefeld. Er ist 17 Jahre alt und kommt nicht, wie die meisten seiner Ausbildungskollegen von einem landwirtschaftlichen Betrieb. „Ich habe mich dazu entschlossen diese Ausbildung zum Landwirt auf einem Sauenbetrieb zu machen, da ich von Kindesbeinen an schon immer Interesse an landwirtschaftlicher Technik sowie Tieren hatte. Diese Begeisterung hält bis heute an. Außerdem ist die Ausbildung sehr vielseitig, vom Versorgen der Tiere bis hin zu Reparaturarbeiten an landwirtschaftlichen Geräten – hier lernt man viel.“

Selbst die Aussichten auf arbeitsreiche Wochen mit bis zu 80 Stunden pro Woche in der Hochsaison schrecken die neuen Auszubildenden nicht ab. Im Gegenteil. „Aktuell beginnt der Tag morgens mit dem Füttern und der Kontrolle der Sauen und Ferkel“, erklärt Maximilian. „Danach frühstücken wir alle zusammen und erledigen dann die anfallenden Arbeiten, wie letzte Woche das Waschen der Ställe. Nach dem gemeinsamen Mittagessen dann wird meistens noch bis 16 Uhr normal gearbeitet, bis es dann wieder an die routinemäßigen Arbeiten, wie dem Füttern im Stall geht. Draußen ist es momentan eher noch ruhig.“

Das verdienen Auszubildende in der Landwirtschaft

Vergütet wird diese Arbeit seit März 2023 nach Tarif im 1. Ausbildungsjahr mit 530 Euro bis 840 Euro pro Monat, im 2. Ausbildungsjahr mit 590 Euro bis 920 Euro pro Monat und im 3. Ausbildungsjahr mit 660 Euro bis 1.060 Euro pro Monat. Die tatsächliche Vergütung variiert je nach Betrieb und Region. Auch kann es sein, dass der Tarifvertrag nicht in jedem Betrieb angewendet wird. Manche Betriebe zahlen beispielsweise höhere Gehälter, um sich im Wettbewerb um Auszubildende zu besser zu positionieren.

In seinem Umfeld bedarf sein Beruf, das Image und die genaue Arbeit immer noch vieler Antworten und Erklärungen. Das stellt der angehende Landwirt immer wieder fest: „Besonders schwierig in der Landwirtschaft ist meiner Meinung nach, dass immer noch das vorhandene Imageproblem. Oft muss ich bei Bekannten und Freunden Sachverhalte richtigstellen, zum Beispiel, dass ein Landwirt nicht einfach über den Acker fährt und Gift ausbringt.“

Die Zukunft – die der Landwirtschaft und seine

Neben dem angeschlagenen Image der Landwirtschaft, sind dem Auszubildenden aber auch die darüber hinaus reichenden Herausforderungen bewusst: „Ich denke, die größte Herausforderung werden in Zukunft der Klimawandel und die Umstellung der Tierhaltung sein“, erklärt Maximilian. Er ist aber auch überzeugt, dass dies durch die moderne und stetig verbesserte Technik gemeistert werden kann.

Seine persönlichen Pläne lässt er, gerade zu Beginn seiner Ausbildung noch etwas offen. „Ich denke mal, dass ich nach der Ausbildung die Höhere Landbauschule besuchen möchte“, erklärt der Bielefelder. „Vielleicht verschlägt es mich aber beruflich nochmal ganz woanders hin, denn mit der Ausbildung als Landwirt, hörte ich, wird man aufgrund der breiten Ausbildung überall gerne genommen.“

  • AGRARTECHNIK
  • traction
  • Rinderzucht Braunvieh
  • Rinderzucht Fleckvieh

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Author: Matthew Carpenter

Last Updated: 1704031441

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Name: Matthew Carpenter

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Job: Bioinformatician

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